Rasenschnitt fällt in den meisten Gärten regelmäßig an, doch anstatt ihn zu entsorgen, kann er auf sinnvolle Weise wiederverwendet werden. Eine besonders nachhaltige Methode ist das Mulchen mit Rasenschnitt, denn dabei wird der Grasschnitt direkt auf Beete oder unter Gehölzen verteilt, um den Boden zu schützen und zu verbessern. Diese einfache Maßnahme bringt zahlreiche Vorteile für Pflanzen, Bodenleben und Wasserspeicherung mit sich.
Warum mit Rasenschnitt mulchen?
Rasenschnitt als Mulch zu verwenden ist eine effektive Möglichkeit, den Boden feucht zu halten, Nährstoffe auf Beete zurückzuführen und das Wachstum von „Unkraut“ zu unterdrücken. Durch das Abdecken des Bodens mit einer Mulchschicht verdunstet weniger Wasser, sodass die Feuchtigkeit länger im Boden bleibt. Besonders in trockenen Sommermonaten kann dies einen großen Unterschied machen und die Bewässerungshäufigkeit reduzieren. Zudem bietet der Rasenschnitt eine wertvolle Nährstoffquelle, insbesondere Stickstoff, der beim Verrottungsprozess freigesetzt wird und das Pflanzenwachstum fördert.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Rasenschnitt auf Beeten das Bodenleben aktiv unterstützt. Regenwürmer und Mikroorganismen zersetzen den Grasschnitt nach und nach und verbessern dabei die Bodenstruktur. Gleichzeitig wird durch die Mulchschicht das Wachstum von Unkraut unterdrückt, da weniger Licht an den Boden gelangt, wodurch Unkrautsamen schlechter keimen.
Neben diesen Vorteilen für Beete und Gärten kann Rasenschnitt auch zur gezielten Ausmagerung von Wiesen beitragen, um die Artenvielfalt zu fördern. Fettwiesen mit hohem Nährstoffgehalt werden oft von schnell wachsenden, konkurrenzstarken Pflanzen dominiert, die schwächeren, oft seltenen Blumen und Kräutern kaum Platz lassen. Durch regelmäßiges Abmähen und das Entfernen des Schnittguts werden dem Boden langfristig Nährstoffe entzogen, wodurch sich magere Standorte entwickeln. Auf solchen Flächen siedeln sich verstärkt artenreiche Blühpflanzen an, die wiederum Insekten wie Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern Nahrung bieten.
Indem Rasenschnitt als Mulch in Beeten genutzt oder gezielt von Magerwiesen entfernt wird, lässt sich nicht nur der eigene Garten pflegen, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten.
So wird Rasenschnitt richtig als Mulch verwendet
Damit das Mulchen mit Rasenschnitt optimal funktioniert, sollten einige wichtige Punkte beachtet werden. Direkt nach dem Mähen ist das Gras oft sehr feucht, was dazu führen kann, dass sich die Mulchschicht zu stark verdichtet und anfängt zu faulen oder unangenehm zu riechen. Deshalb ist es ratsam, den Grasschnitt zunächst einige Stunden anwelken zu lassen, bevor er auf die Beete aufgebracht wird.
Die Schichtdicke spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Eine zu dicke Lage Rasenschnitt kann schnell schimmeln oder verfilzen, weshalb eine Schicht von etwa zwei bis drei Zentimetern ideal ist. Falls mehr Rasenschnitt vorhanden ist, sollte er lieber in mehreren dünnen Schichten nachgelegt werden, anstatt auf einmal eine zu dicke Lage aufzutragen.
Da Grasschnitt schnell verrottet, sollte die Mulchschicht regelmäßig erneuert werden. Innerhalb weniger Wochen wird die Mulchschicht zersetzt und kann dann einfach durch eine neue ersetzt werden. Dadurch wird der Boden kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt und bleibt langfristig fruchtbar.
Wo kann Rasenschnitt als Mulch verwendet werden?
Rasenschnitt eignet sich hervorragend als Mulchmaterial für verschiedene Bereiche im Garten. Besonders Gemüsebeete profitieren von der Nährstoffzufuhr, die der verrottende Grasschnitt liefert. Pflanzen wie Tomaten, Zucchini, Gurken, Kohl oder Erdbeeren haben einen hohen Stickstoffbedarf und gedeihen besonders gut mit dieser Mulchmethode.
Auch unter Sträuchern und Bäumen kann Rasenschnitt als Mulch verwendet werden. Die Mulchschicht schützt hier nicht nur vor Austrocknung, sondern fördert auch das Bodenleben, indem sie Mikroorganismen und Regenwürmern als Nahrung dient.
In Blumenbeeten und Töpfen kann Grasschnitt ebenfalls als Mulch genutzt werden, um das Wachstum von Unkraut zu reduzieren und die Feuchtigkeit im Boden/Topf zu halten. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Grasschnitt nicht zu dick aufgebracht wird, damit empfindliche Blütenpflanzen nicht unter einer zu dichten Mulchschicht ersticken.
Worauf sollte man achten?
Nicht jeder Rasenschnitt eignet sich zum Mulchen. Falls der Rasen mit chemischen Düngern oder Unkrautvernichtern behandelt wurde, sollte der Grasschnitt nicht als Mulch verwendet werden, da schädliche Rückstände in den Boden gelangen könnten.
Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Rasenschnitt nicht von bereits blühendem Gras stammt, da sonst Samen in die Beete gelangen und unerwünschtes Graswachstum fördern können.
Fazit
Das Mulchen mit Rasenschnitt ist eine einfache und effektive Methode, um den Garten nachhaltig zu pflegen. Es reduziert den Wasserverbrauch, versorgt den Boden mit Nährstoffen und unterstützt das Bodenleben, während es gleichzeitig das Unkrautwachstum hemmt. Wer seinen Grasschnitt also nicht einfach entsorgen möchte, kann ihn auf diese Weise sinnvoll weiterverwenden und seinem Garten etwas Gutes tun. Mit der richtigen Anwendung wird Rasenschnitt zu einem wertvollen Bestandteil der natürlichen Gartenpflege.