Die Stickstoffdüngung mit Leguminosen ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Methode, den Boden mit Nährstoffen zu versorgen. Leguminosen, wie Klee, Bohnen, Erbsen und Lupinen, sind Pflanzen, die in Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien, sogenannten Rhizobien, leben. Diese Bakterien besiedeln die Wurzeln der Leguminosen und bilden dort sogenannte Knöllchen, in denen sie atmosphärischen Stickstoff (N2) in eine pflanzenverfügbare Form (Ammonium, NH4+) umwandeln.
Vorteile der Stickstoffdüngung mit Leguminosen
- Natürliche Stickstoffquelle: Im Gegensatz zu synthetischen Düngemitteln, die aufwendig und energieintensiv hergestellt werden, nutzen Leguminosen den natürlichen Stickstoff aus der Luft. Dies reduziert die Notwendigkeit von künstlichen Stickstoffdüngern und schont Ressourcen.
- Bodenverbesserung: Durch die Anreicherung des Bodens mit organischem Stickstoff tragen Leguminosen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei. Sie fördern das Bodenleben und erhöhen den Humusgehalt, was langfristig die Bodenstruktur verbessert.
- Verringerung von Umweltbelastungen: Der Einsatz von Leguminosen, als organisch gebundener, Stickstofflieferant reduziert die Gefahr von Stickstoffauswaschungen und damit die Belastung des Grundwassers. Zudem vermindert es die Freisetzung von Lachgas (N2O), einem starken Treibhausgas, das bei der Verwendung von synthetischen Stickstoffdüngern entsteht.
- Förderung der Biodiversität: Durch den Anbau von Leguminosen wird die Pflanzenvielfalt auf den Feldern erhöht, was sich positiv auf die Biodiversität auswirkt. Dies kann auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen.
Anwendung in der Praxis
Der Einsatz von Leguminosen zur Stickstoffdüngung kann auf verschiedene Weise erfolgen:
- Zwischenfruchtanbau: Leguminosen können als Zwischenfrucht angebaut werden, um den Boden zwischen den Hauptkulturen mit Stickstoff anzureichern. Nach der Ernte der Hauptkultur werden die Leguminosen angebaut und dann vor der nächsten Aussaat untergepflügt oder bei der „No-Dig Methode“ abgemäht.
- Fruchtwechsel: Ein regelmäßiger Wechsel von Leguminosen mit anderen Kulturen in der Fruchtfolge sorgt dafür, dass der Boden kontinuierlich mit Stickstoff versorgt wird und die Kulturen danach wieder einen stickstoffreichen Boden vorfinden.
- Untersaat & Mischkultur: Leguminosen können auch als Untersaat in bestehende Kulturen eingebracht werden. Dies bietet den Vorteil, dass sie gleichzeitig als Bodendecker fungieren und Erosion verhindern. Des weiteren bietet die Mischkultur eine erhöhte Resilienz und einen vielfältigeren Ertrag durch Symbiosen.
Contraire zu dem häufig angenommenem ist die Düngewirkung so gut wie nicht existent während der Wachstumsphase der Pflanze vorhanden. Die Symbiose der Hülsenfrüchte mit den Knöllchenbakterien versorgt die Pflanze selbst mit Stickstoff um Protein zu synthetisieren. Die eiweißreichen Pflanzen speichern den Stickstoff in biologisch gebundener Form in ihren Pflanzenteilen. Verfügbar wird der Stickstoff erst, sobald die Pflanzenteile kompostieren und die Nährstoffe wieder in den Boden gelangen. Vor allem für die Nachkulturen ist daher eine Düngewirkung vorhanden.
Fazit
Die Stickstoffdüngung mit Leguminosen ist eine ökologisch sinnvolle Alternative zu synthetischen Düngemitteln. Sie fördert die Bodenfruchtbarkeit, reduziert Umweltbelastungen und trägt zur nachhaltigen Landwirtschaft bei. Durch den gezielten Einsatz von Leguminosen können in der Landwirtschaft langfristig Erträge gesichert und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden.