Das „Maya Beet“-Gartensystem, auch als Milpa-System bekannt, ist eine jahrhundertealte Anbaumethode der indigenen Völker Nord- und Mittelamerikas. Es basiert auf dem symbiotischen Anbau von drei Hauptkulturen: Mais, Bohnen und Kürbis. Diese drei Pflanzen, die als „Schwestern“ bezeichnet werden, ergänzen sich auf bemerkenswerte Weise und schaffen ein nachhaltiges, ertragreiches und ökologisch ausgewogenes Gartensystem.
Die drei Schwestern: Mais, Bohnen und Kürbis
Die Legende der Drei Schwestern – Mais, Bohne und Kürbis – erzählt von drei unzertrennlichen Schwestern, die in einem Dorf lebten. Die älteste, der Mais, wuchs stark und hoch, und diente als Stütze für die mittlere Schwester, die Bohne, die sich an ihm emporranken konnte. Die jüngste Schwester, der Kürbis, breitete ihre Blätter am Boden aus, schützte den Boden und hielt ihn feucht.
Gemeinsam schufen sie eine harmonische Gemeinschaft, in der jede ihren Teil beitrug, um die anderen zu unterstützen. Diese enge Zusammenarbeit lehrte die Menschen, die Pflanzen zusammen anzubauen, um reiche Ernten und fruchtbaren Boden zu erhalten. Die Legende zeigt die Weisheit der Natur und die Bedeutung von Zusammenarbeit und Balance in der Landwirtschaft
- Mais: Der Mais spielt die Rolle der „großen Schwester“ und dient als natürliche Stütze für die Bohnen. Mit seinen hohen Stängeln bietet er den Bohnen eine Rankhilfe, sodass keine zusätzlichen Stützen benötigt werden.
- Bohnen: Die Bohnen, die als „mittlere Schwester“ fungieren, sind Stickstoffbinder. Sie entziehen der Luft Stickstoff und reichern damit den Boden an, was den nährstoffhungrigen Mais und Kürbis versorgt. Gleichzeitig fixieren sie den Mais am Boden, indem sie sich um die Stängel ranken.
- Kürbis: Der Kürbis, die „kleine Schwester“, breitet sich am Boden aus und dient als Bodendecker. Er unterdrückt Unkraut und hält den Boden feucht, indem er die Verdunstung verringert und den Boden vor Erosion schützt.
Die Vorteile des Milpa-Gartensystems
- Natürliche Schädlingsbekämpfung: Die verschiedenen Pflanzen schützen sich gegenseitig vor Schädlingen. Die dichten Kürbisblätter halten den Boden kühl und feucht, was Schnecken und andere Bodeninsekten fernhält. Der Mais bildet eine physische Barriere gegen einige Schädlinge, die den Bohnen schaden könnten.
- Nährstoffreicher Boden: Bohnen fixieren Stickstoff im Boden, was sowohl Mais als auch Kürbis zugutekommt. Dieses natürliche Düngesystem reduziert den Bedarf an zusätzlichem Dünger.
- Effiziente Raumnutzung: Durch das vertikale Wachstum des Maises und die Ausbreitung des Kürbisses am Boden wird der verfügbare Platz im Garten optimal genutzt. So können auf kleiner Fläche drei verschiedene Ernten gleichzeitig erzielt werden.
- Erhöhte Erträge: Die symbiotische Beziehung zwischen den drei Pflanzen führt zu höheren Erträgen im Vergleich zu Monokulturen. Der Boden bleibt fruchtbar und gesund, was langfristig nachhaltige Ernten gewährleistet.
- Tradition und Kultur: Die Permakultur Methode hat nicht nur landwirtschaftliche Vorteile, sondern auch eine tiefe kulturelle Bedeutung für die indigenen Völker Amerikas. Diese Methode symbolisiert das Leben in Harmonie mit der Natur und ist ein Beispiel für nachhaltiges, traditionelles Wissen, das auch heute noch relevant ist.
So legst du einen Maya-Garten an
- Standort wählen: Wähle einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden.
- Mais pflanzen: Zuerst wird der Mais gesät. Er bildet die Grundlage für den Garten. Pflanze die Maissamen in kleinen Hügeln oder Reihen, je nach Vorliebe.
- Bohnen pflanzen: Sobald der Mais eine Höhe von ca. 15cm erreicht hat, pflanze die Bohnen um die Maisstängel herum. Sie werden sich bald um die Maispflanzen winden.
- Kürbis pflanzen: Schließlich pflanze den Kürbis am Rand des Beets. Der Kürbis wird sich schnell ausbreiten und den Boden bedecken, was die Unkrautbildung unterdrückt und Feuchtigkeit speichert.
- Pflege: Ein Maya-Beet bedarf so gut wie keine Pflege und kann auch, nach dem die Pflanzen etwas größer sind, gar nicht betreten werden.
- Ernte: Sobald die Bohnen und der Mais trocken und die Kürbisse reif sind, kann das Beet abgeerntet werden. Die Ernte bietet Grundnahrungsmittel, die so über Jahre hinweg haltbar sind.
Fazit
Das „Milpa“-Gartensystem ist ein bemerkenswertes Beispiel für traditionelles Wissen, das auch heute noch in modernen Gärten Anwendung findet. Es vereint nachhaltige Landwirtschaft mit ökologischer Balance und kulturellem Erbe. Durch die harmonische Zusammenarbeit von Mais, Bohnen und Kürbis entsteht ein Garten, der nicht nur reichlich Nahrung liefert, sondern auch die natürliche Umwelt respektiert und schützt.
Das System ist jedoch nicht so starr, wie es scheint. Alternativ zu Mais, kann man Topinambur, oder Amaranth anpflanzen, die Bohnen können durch Süßkartoffeln ersetzt werden und der Kürbis durch Melonen oder Gurken.
Das „Drei Schwestern“-Prinzip bietet eine nachhaltige und ertragreiche Anbaumethode, die Generationen von Gärtnern inspiriert hat und weiterhin inspirieren wird.