Zweipunkt-Marienkäfer auf einem Blatt

Zweipunkt-Marienkäfer – Lebensraum, Gefährdung & Vermehrung

Der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) ist ein kleiner Käfer, der in Europa noch weit verbreitet ist. Er ist wohl der bekannteste unter den Marienkäfern (Coccinellidae). Kulturell hat er den Ruf des Glücksbringer und Kraftspender. Im folgenden werden Bestimmungsmerkmale, Lebensweise und Verbreitung beleuchtet.

Steckbrief


🔬 Zoologische Systematik
 

🔬 Zoologische Systematik
KlasseInsketen (Insecta)
OrdnungKäfer (Coleoptera)
UnterordnungPolyphaga
TeilordnungCucujiformia
ÜberfamilieCucujoidea
FamilieMarienkäfer (Coccinellidae)
ArtZweipunkt-Marienkäfer
Wissenschaftlicher NameAdalia bipunctata

🔎 Merkmale
🔎 Merkmale
Körperformrund-oval
Körpergröße3,5 – 5,5mm
Beine6Stk. Schwarz
Flügel2 Deckflügel
2 Hautflügel
Fühlerkurz, am Ende verdickt
FärbungVarianten 1:
rote Grundfarbe
auf jeder Flügeldecke ein schwarzer Punkt
Thorax gelb, mittig schwarzer Fleck

Varianten 2:
schwarze Grundfarbe
auf jeder Flügeldecke 2-3 rote Punkte
Thorax gelb, mittig schwarzer Fleck
Thermoregulationwechselwarm (polikliotherm)
ÜberwinterungWinterstarre

🧬 Vermehrung
🧬 Vermehrung
Zeitraumab dem zeitigen Frühjar
Eierab Ende April bis zu 400
schlank, oval, hellgelb – orange 0,4 – 2mm

Eiablage: meisten an Blattunterseite
Entwicklungsdauer: 5 – 8 Tage
Larvelänglich, beborstet, schwarz, braun, orange – beige gefärbt

Häutung: 3 – 4x
Entwicklungsdauer
: 30 – 60 Tage
PuppeMumienpuppe, dunkel-, hell-, rotbraun oder grau
Vermehrungsartgeschlechtlich
Lebenserwartung1 – 3 Monate
selten bis 3 Jahre
Hybridisierungmöglich aber selten, Hybride steril

🏡 Lebensweise
🏡 Lebensweise
VerbreitungEuropa, Asien, neophytisch in Nord- & Mittelamerika
Vorkommensehr häufig
GefährdungBestand durch asiatische Marienkäfer stark bedroht
Lebensraumauf Pflanzen, unter Holz & Steinen
Wanderzüge
ÜberwinterungWinterstarre
Aktivzeittagaktiv
NahrungBlattläuse, Blattflöhe

Beschreibung:

Der schwarz rote Käfer hat eine halbkugelförmige, glänzende Körperform und erreicht eine Länge von etwa 3,5 bis 5,5 mm. Seine Flügeldecken sind typischerweise rot oder orange und tragen auf jeder Seite einen schwarzen Punkt, daher der Name „Zweipunkt-Marienkäfer“. Allerdings gibt es Farbvarianten, bei denen die Flügeldecken schwarz mit roten Punkten sind. Der Kopf und die Beine sind schwarz gefärbt. Die Fühler sind kurz und keulenförmig.

Vermehrung:

Fortpflanzung: Die Paarungszeit des beliebten Käfers beginnt im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen. Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 400 Eier in Gruppen von 10 bis 50 Stück ab, vorzugsweise in der Nähe von Blattläusen, die die Hauptnahrungsquelle für die Larven darstellen.
Larvenstadium: Die Eier schlüpfen nach etwa einer Woche, und die Larven durchlaufen vier Entwicklungsstadien (Larvenstadien) innerhalb von etwa drei Wochen, bevor sie sich verpuppen. Die Larven sind länglich und schwarz mit orangen Flecken.
Puppenstadium: Das Puppenstadium dauert ungefähr eine Woche, danach schlüpfen die erwachsenen Käfer. Unter günstigen Bedingungen können zwei bis drei Generationen pro Jahr entwickelt werden.

Lebensweise:

Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Käfer ernähren sich überwiegend von Blattläusen, weshalb sie als nützliche Insekten in der Landwirtschaft gelten. Sie fressen auch andere kleine Insekten und deren Eier.
Die erwachsenen Käfer überwintern häufig in Gruppen, oft in Rindenritzen, unter Steinen oder in menschlichen Behausungen. Sie fallen dabei in eine Kältestarre und ernähren sich im Winter nicht.

Vorkommen:

Der Zweipunkt-Marienkäfer ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Teilen Nordamerikas und Asiens vor. Er ist sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten zu finden.
Er bevorzugt Pflanzen mit Blattlausbefall und ist häufig auf Bäumen, Sträuchern, Wiesen und in Gärten zu finden. Auch in Parks und auf landwirtschaftlichen Flächen ist er häufig anzutreffen.

Rolle im Ökosystem:

Der Zweipunkt-Marienkäfer spielt eine wichtige Rolle als natürlicher Schädlingsbekämpfer. Durch den Verzehr großer Mengen an Blattläusen hilft er, den Befall dieser Schädlinge in landwirtschaftlichen Kulturen und Gärten zu kontrollieren.
Als Nahrung für Vögel, Spinnen und andere Insekten trägt der Marienkäfer zur Stabilität der Nahrungsnetze bei.
Aufgrund seiner Sensibilität gegenüber Umweltveränderungen wird der Zweipunkt-Marienkäfer auch als Indikator für die Gesundheit von Ökosystemen betrachtet. Ein Rückgang der Marienkäferpopulation kann auf eine Verschlechterung der Umwelt.

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