Die Dicke Bohne (Vicia faba), auch als Saubohne oder Puffbohne bekannt, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird seit Jahrtausenden als nahrhaftes Lebensmittel geschätzt. Mit ihrem milden, leicht nussigen Geschmack und ihrem hohen Gehalt an Proteinen, Ballaststoffen und wichtigen Nährstoffen hat sich die Ackerbohne in vielen Kulturen und Küchen der Welt einen festen Platz erobert. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, wird diese widerstandsfähige Pflanze heute in zahlreichen Regionen angebaut und ist nicht nur wegen ihrer kulinarischen Vielseitigkeit, sondern auch aufgrund ihrer Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit in der Landwirtschaft wertvoll. Ob als köstliche Zutat in Eintöpfen und Salaten oder als natürliche Stickstoffquelle im Garten – die Dicke Bohne ist ein unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen Ernährung und Landwirtschaft.
Steckbrief
Beschreibung:
Vicia faba ist eine aufrecht wachsende, einjährige Pflanze, die eine Höhe von 0,5 bis 2 Metern erreichen kann. Ihre Stängel sind kantig und oft hohl. Die Blätter sind gefiedert und bestehen aus 2 bis 4 ovalen, leicht behaarten Fiederblättchen. An den Blattachseln entwickeln sich Trauben mit 2 bis 6 weißen, manchmal auch rötlich oder violett gefleckten Blüten, die einen süßlichen Duft verströmen.
Standort:
Die Pferdebohne ist eine Pflanze gemäßigter Zonen und bevorzugt kühle, feuchte Wachstumsbedingungen. Die Pflanze ist anspruchslos, was die Bodenverhältnisse betrifft, gedeiht aber am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden. Ein kalkhaltiger Lehmboden mit einem ganz leichten basischen PH-Wert bevorzugt sie.
Vermehrung:
Die Vermehrung der Vicia faba erfolgt durch Samen. Die Aussaat kann direkt ins Freiland erfolgen, sobald der Boden bearbeitbar ist, typischerweise ab März oder April. In milden Regionen ist auch eine Saat im Novomber möglich. Die Samen werden in Reihen mit einem Abstand von etwa 5 bis 10 Zentimetern in die Erde gesetzt. Vicia faba keimt zuverlässig bei kühleren Temperaturen, was sie zu einer idealen Frucht für den Frühjahrsanbau macht. Eine Vorzucht in Töpfen ist möglich, aber selten notwendig, da die Pflanze sehr robust ist.
Schädlinge, Krankheiten & Nützlinge:
- Schädlinge: Die Faba-Bohne wird häufig von Blattläusen wie der Schwarzen Bohnenlaus (Aphis fabae) befallen, die Pflanzensäfte aussaugen und Viren übertragen können. Auch der Bohnenkäfer (Bruchus rufimanus) legt seine Eier in die Bohnenhülsen, und die Larven fressen die Samen von innen aus. Weitere Schädlinge sind Thripse und Bohnenfliegen, die die Pflanzen schwächen und Ernteverluste verursachen können.
- Krankheiten: Häufige Krankheiten bei Ackerbohnen sind der Schokoladenfleckenpilz (Botrytis fabae), der braune Flecken auf den Blättern verursacht, und die Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae), die ebenfalls Blattflecken hervorruft. Auch Mehltau und Rostpilze können auftreten. Wurzelfäule, verursacht durch bodenbürtige Pilze wie Fusarium, ist eine weitere Gefahr, besonders bei Staunässe.
- Nützlinge: Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen sind wichtige natürliche Feinde der Blattläuse und helfen, Schädlingspopulationen in Schach zu halten. Nützliche Pilze wie Trichoderma können dazu beitragen, bodenbürtige Krankheiten zu unterdrücken, während Bestäuber wie Bienen zur besseren Fruchtbildung beitragen. Diese Nützlinge spielen eine entscheidende Rolle im ökologischen Gleichgewicht und fördern die Gesundheit der Faba-Bohnen.
Symbiosen & Synergismen:
Die Ackerbohne (Vicia faba) geht wichtige Symbiosen und Synergismen ein, die ihre Gesundheit und Erträge fördern. Eine zentrale Symbiose besteht mit Rhizobien, speziellen Bodenbakterien, die in den Wurzelknöllchen der Pflanze leben. Diese Bakterien binden atmosphärischen Stickstoff und wandeln ihn in eine für die Pflanze nutzbare Form um, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert und den Bedarf an Stickstoffdüngern reduziert.
Darüber hinaus fördert die Ackerbohne Synergismen im Mischanbau, insbesondere mit Getreide wie Hafer oder Gerste. Diese Kombination kann Unkrautdruck verringern, Bodenerosion vorbeugen und den Schädlingsbefall reduzieren, da die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe nutzen und sich gegenseitig im Wachstum unterstützen.
Wert für Tiere:
Vicia faba bietet Blüten, die reich an Nektar sind, und ist daher besonders attraktiv für Bienen, Hummeln und andere Bestäuber. Diese Pflanze trägt zur Erhöhung der Biodiversität bei, indem sie eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten bietet.
Für Wildtiere wie Vögel, Nagetiere und Hasen sind die proteinreichen Samen eine wichtige Futterquelle.
Ernte:
Die Erntezeit für Vicia faba variiert je nach Anbauzeitpunkt und Sorte. In der Regel kann ab Juni bis Juli geerntet werden. Die Hülsen sind bereit zur Ernte, wenn sie voll ausgebildet, aber noch grün und fleischig sind. Wenn man die Bohnen zur Samennutzung trocknen möchte, lässt man die Hülsen an der Pflanze, bis sie vollständig ausgereift und trocken sind. Die Ernte der trockenen Samen erfolgt vor dem ersten Frost, um Qualitätseinbußen zu vermeiden.
Haltbar machen:
Die Bohnen der Vicia faba können auf verschiedene Weisen haltbar gemacht werden. Frisch geerntete Bohnen können blanchiert und eingefroren werden, um sie über einen längeren Zeitraum zu lagern. Getrocknete Bohnen sind ebenfalls lange haltbar und können bei Bedarf eingeweicht und weiterverarbeitet werden. Auch das Einkochen der Bohnen in Gläsern ist eine gängige Methode, um die Ernte haltbar zu machen. Bei richtiger Lagerung an einem kühlen, trockenen Ort können getrocknete Bohnen über mehrere Jahre hinweg verwendet werden.
Verwendung:
Die Samen der Vicia faba werden vielfältig genutzt. Sie sind eine wichtige Eiweißquelle und werden sowohl als Gemüse als auch als Trockenbohne verwendet. In der Küche können die Bohnen frisch, getrocknet oder gekocht verwendet werden, zum Beispiel in Eintöpfen, Pürees oder als Zutat in Salaten.
Neben der menschlichen Ernährung dient die Vicia faba auch als Futterpflanze für Tiere.
Die Pflanze wird zudem als Gründünger verwendet, da sie den Boden mit Stickstoff anreichert und die Bodenfruchtbarkeit verbessert.
Fazit:
Die Favabohne ist eine vielseitige und robuste Kulturpflanze mit einer langen Tradition in der menschlichen und tierischen Ernährung. Sie ist einfach zu kultivieren, ertragreich und bietet wertvolle Nährstoffe. Ihre Fähigkeit, Stickstoff im Boden zu binden, macht sie auch in der Fruchtfolge zu einer wichtigen Pflanze. Dank ihrer Vielseitigkeit in der Küche, ihrer Bedeutung als Futterpflanze und ihrer ökologischen Vorteile ist die Vicia faba eine wertvolle Pflanze in der Landwirtschaft. Die richtige Pflege und Ernte sowie Methoden zur Haltbarmachung gewährleisten eine langfristige Nutzung ihrer wertvollen Erträge.
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