Die drei ethischen Grundsätze der Permakultur bilden die Grundlage dieser nachhaltigen Gestaltungsphilosophie und -praxis. Sie bestehen aus drei Leisätzen, die eng miteinander verbunden sind. Im englischen heißt das Permakultur Motto „earth care, people care & fair share“. Die „Permaculture Ethics“ stellen sicher, dass alle Aktivitäten im Einklang mit der Natur und menschlichen Gemeinschaften stehen, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu schaffen.
Die drei Permaculture Ethiken
Achtsamkeit für die Erde (Earth Care):
Diese Ethik betont den Respekt und die Fürsorge für die Umwelt. Es geht darum, die natürlichen Systeme zu schützen und zu regenerieren. Dazu gehören Maßnahmen wie die Erhaltung und Regenerierung der Biodiversität, der Schutz von Böden, Wasser und Luft sowie die Förderung gesunder Ökosysteme, die die Grundlage für ein langfristiges Leben sind.
Menschliche Fürsorge (People Care):
Diese Ethik stellt das Wohlergehen der Menschen in den Mittelpunkt. Ziel ist es, Gemeinschaften zu bauen, zu unterstützen und individuelle Bedürfnisse zu erfüllen. Dies kann durch den Aufbau von Gemeinschaftsgärten /-treffs, die Schaffung von Bildungschancen, die Förderung von sozialer Gerechtigkeit und die Sicherstellung grundlegender Bedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und Gesundheit erreicht werden.
Selbstbegrenzung und gerechtes Teilen (Fair Share oder auch Limits to Consumption and Redistribution):
Diese Ethik betont die Notwendigkeit, Ressourcen fair unter Allen Menschen aber auch anderen Lebewesen zu verteilen und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu begrenzen, um sicherzustellen, dass genug für alle vorhanden ist. Dies bedeutet, Überschüsse weiterzugeben, Abfall zu minimieren oder nicht anfallen zu lassen und Konsummuster zu überdenken und aufs Notwendigste zu begrenzen.
Beispiel: Ein urbaner Permakulturgarten
Ein Gemeinschaftsprojekt in einem städtischen Gebiet kann ein hervorragendes Beispiel sein, das alle drei Ethiken der Permakultur veranschaulicht:
Earth Care:
Der Garten wird nach den Prinzipien der Permakultur gestaltet, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und die Biodiversität zu fördern. Es werden Techniken wie Kompostierung, Mulchen, Regenwassernutzung und die Integration von einheimischen Pflanzen verwendet, um ein gesundes und nachhaltiges Ökosystem zu schaffen.
People Care:
Der Garten dient als Gemeinschaftsort, an dem Anwohner zusammenkommen, um zu gärtnern, zu lernen und sich auszutauschen. Workshops und Bildungsprogramme bieten Wissen über nachhaltigen Anbau, Ernährung und Selbstversorgung. Der Garten verbessert die Ernährungssicherheit und das Wohlbefinden der Gemeinschaft, indem er Zugang zu frischen, gesunden Lebensmitteln bietet.
Fair Share:
Überschüssige Ernten werden innerhalb der Gemeinschaft verteilt, insbesondere an Bedürftige oder lokale Lebensmittelbanken. Die Gemeinschaft fördert auch den Austausch von Saatgut und Wissen, um sicherzustellen, dass alle Zugang zu den Ressourcen haben, die sie benötigen. Es wird Wert auf Ressourcenschonung und Abfallvermeidung gelegt, beispielsweise durch die Wiederverwendung von Materialien und die Förderung von Recyclinginitiativen.
Dieses Projekt integriert alle drei Ethiken der Permakultur, indem es die Umwelt schützt, das Wohl der Menschen fördert und einen fairen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sicherstellt.
Fazit
Die Ethiken der Permakultur – Earth Care, People Care & Fair Share – sind entscheidend für das Überleben und die Zukunftsfähigkeit menschlicher Gesellschaften. In einer Welt, die mit Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung und sozialer Ungleichheit konfrontiert ist, bieten diese Ethiken einen integrativen Rahmen, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt.